The British Empire [Teil 1] – London

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Im Laufe der Geschichte gab es bereits viele große Reiche, vom antiken Rom über die chinesische Han-Dynastie, bis zum Osmanischen Reich. Für mich persönlich jedoch ist das spannendste Weltreich jenes, in welchem die Sonne niemals unterging: Das Britische Empire.

Meine Faszination liegt aber gar nicht unbedingt in dessen unglaublicher Größe (das Mongolische Reich war sogar gemessen an dessen zusammenhängenden Landfläche noch größer[1]), sondern den unzähligen Geheimnissen, die es umgeben. Großbritannien schafft es trotz unglaublicher Menschenrechtsverletzungen bis heute eine weiße Veste zu tragen und auch der gewaltige Einfluss den es bis heute auf die Welt übt, wird oftmals übersehen. Die Art und Weise wie das Empire seine Vorherrschaft über zuletzt 1/4 der Weltbevölkerung aufrecht erhielt, ist hochspannend. In mehreren Artikeln werde ich einige der größten Mysterien entlüften und den Start wird das Herz des gewaltigen Reiches machen: London. Die pulsierende Hauptstadt ist nicht nur bis heute das geographische Zentrum unserer Welt, sondern auch ansonsten weit mehr als ihr Schein glauben mag.


1. Von römischer Siedlung zur größten Stadt der Welt – Ein kurzer Abriss
2. London, die erste Weltmetropole der Geschichte
3. Politik, Wissenschaft und Industrie – Die Wiege unserer heutigen Gesellschaft
4. Eliteuniversitäten und Geheimlogen – Mächtige Netzweke im Hintergrund
5. City of London – Die geheime Stadt in der Stadt
6. Mord, Seuchen und Armut – Über die finsteren Ecken der Metropole
7. Prägt uns London heute noch?


1. Von römischer Siedlung zur größten Stadt der Welt – Ein kurzer Abriss

Um die Gründung Londons rankt sich eine interessanter Mythos von Geoffrey von Monmouth in dessen Werk „Historia regum Britanniae“. Demnach segelte der trojanische Prinz Brutus nach dem Fall Trojas weit in den Norden zu der von Riesen bewohnten Insel Albion, dem heutigen England. Nachdem er und dessen Gefolge die Riesen dort besiegt hatten, rief sich Brutus zum ersten König Britanniens aus und gründete er an der Themse die Stadt „Troja Nova“. Der Legende nach soll er aus den Überresten eines Steinkreises an der Stelle der heutigen St Paul’s Cathedral, einen Tempel zu Ehren der Göttin Diana errichtet haben, dessen Altarstein heute noch als der bekannte „London Stone“ in der Stadt ausgestellt ist. Dies ist jedoch bisher nur Mythos, gesichert ist, dass London etwa 43 n. Chr. von den Römern als Londinium in der römischen Provinz Britannia gegründet wurde, aber bereits 13 Jahre danach 60 n. Chr. bei einem Überfall niedergebrannte.[2] Die Stadt wurde daraufhin mit Amphitheater, römischem Forum und Steinbrücke über der Themse neu aufgebaut und erlebte nicht nur goldene Zeiten, sondern stieg auch zur römischen Provinzhauptstadt mit etwa 60.000 Einwohnern auf. Zum Ende des 3. Jahrhundert kam es jedoch erneut zu einem Niedergang und nachdem sich die Römer 410 zurückzogen, wurde die Stadt fast vollständig verlassen.

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Londinium im Jahr 120 n. Chr. gemalt von Carole Raddato. [Bild: Wikimedia]
Im Jahr 604 lies sich schließlich Bischoff Mellitus dort nieder und lies den Vorläufer der heutigen St Paul’s Cathedral aus Holz erbauen.[3] Der Stadtpatron Paulus weist London damit interessanterweise ebenso als Schwesterstadt Roms aus. 871 wurde London von Wikingern jedoch überfallen, konnte allerdings 7 Jahre später vom Wessex (Sachsen) König Alfred der Große zurückerobert werden. Als Lundenburgh wurde London daraufhin neu gegründet und stieg erneut zu einem wichtigen Handelszentrum auf. 1016 kam es jedoch wieder zu einer Eroberung, diesmal durch den dänische Wikingerkönig Knut dem Großen, welcher sich nach der erfolgreichen Eroberung des Landes auch zum König von England krönen ließ.

Das Ende dieser Herrschaft kam schließlich durch die legendäre Normannische Eroberung im Jahr 1066 und der darauffolgenden Krönung Wilhelm des Eroberers in der Westminster Abbey.[4] Er lies auch unter anderem den „Tower of London“ zum Schutz weitere Angriffe erbauen. Die Stadt wurde außerdem zur Hauptresidenz des Königs und erhielt wieder das Stadtrecht. 1216 wurde London das letzte Mal in seiner bisherigen Geschichte durch den französischen König Ludwig VIII. erobert, doch diese Herrschaft dauerte nur ein Jahr an. Ansonsten ereigneten sich im Laufe des Mittelalters in der Stadt mehrere Bauernaufstände, von den zahlreichen Rivalitäten zwischen englischen Adelsfamilien (wie den Rosenkriegen), blieb sie jedoch größenteils verschont. Dafür starb ein Großteil der Bevölkerung an der Pest, welche insgesamt 15 Mal in der Stadt wütete.[5] Um das Jahr 1300 hatte London etwa 80.000 Einwohner, was es zwar zu einer bedeutenden Metropole Nordeuropas machte, aber international noch recht unbedeutend war. Bereits zu dieser Zeit etablierte sich die „City of London“ als Finanzzentrum, welches Kredite an die englischen Könige für z.B. Kriege gegen Frankreich vergab. 

Im Zuge der Reformation und Trennung der englischen Kirche von Rom durch König Heinrich VIII. Tudor im Jahr 1534, wurden fast alle kirchlichen Besitztümer (die Hälfte der Fläche des damaligen Londons) enteignet.[6] Im Jahre 1559 kam dessen Tochter Königin Elisabeth I. Tudor an die Macht und während ihrer Herrschaft begann der Aufstieg zum Empire. Nicht nur dehnten sich die Handelsbeziehungen Londons aus, es wurde mit der „Royal Exchange“ auch die erste britische Börse eröffnet und 1600 erblickte schließlich die legendäre „East India Company“ in London das Licht der Erde, welche den Startschuss für die britische Kolonialherrschaft gab. Ebenfalls machten britischen Freibeuter, wie Sir Francis Drake, die Weltmeere unsicher und schwächten anderen europäischen Rivalen.[7] Von 1530 bis 1606 vervierfachte sich Londons Bevölkerung auf 225.000 und spätestens mit William Shakespeare stieg es zudem zu einem kulturellen Zentrum auf.[8]

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London um das Jahr 1616 gemalt von Claes Janszoon Visscher. [Bild: Wikimedia]
Das Parlament der Stadt hatte übrigens eine solche Macht, dass es nach der misslungenen Verhaftung mehrerer Abgeordneter durch König Karl I. dem eigenen König den Krieg erklärte und diesen nach dem Sieg 1649 wegen Hochverrat enthaupten lies. Die Macht der britische Krone war also im Vergleich zu anderen Monarchien in Europa deutlich schwächer, bzw. gab es früh mehr Mitspracherecht durch das Parlament. Im Jahr 1666 ereignete sich jedoch nicht nur zur letzten großen Pestepidemie, sondern auch das „Great Fire of London“, dessen Flammen vier fünftel der Stadt zerstörte und 100.000 Einwohner obdachlos machte.[9] Ein Opfer des Brandes war auch die St Paul’s Cathedral, welche daraufhin in der heutigen Form wiedererrichtet wurde.[10]

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„The Great Fire of London“ im Jahr 1666. [Bild: Wikimedia]
Doch auch von diesem Rückschlag konnte sich London schnell wieder erholen und stieg größer und moderner als jemals zuvor aus der Asche empor. Es wurden nicht nur neue Stadtviertel, sondern auch die englische Zentralbank, die „Bank of England“, gegründet und der Hafen großzügig ausgebaut. Mit der Vereinigung der Königreiche England und Schottland, wurde London im Jahr 1707 schließlich zur Hauptstadt Großbritanniens und löste etwas zur selben Zeit auch Amsterdam als wichtigstes Finanzzentrum der Welt ab.[11] Der endgültige Aufstieg Großbritanniens zum Empire hatte zu dieser Zeit begonnen und auch in der Hauptstadt ging nun alles sehr schnell. So wurden erstmals weitere Brücken, wie die Westminster Bridge, über der Themse erbaut, der Buckingham Palace von der britischen Krone erworben, oder auch das British Museum als erstes Museum der Welt 1759 eröffnet.[12] Ungefähr um das Jahr 1815 stieg London letztlich zur größten Stadt der Welt auf und dominierte für die nächsten hundert Jahre den Planeten.[13] Die britische Hauptstadt war dabei nicht nur die erste Stadt mit 2 Millionen Einwohnern, sondern knackte auch die 3, 4, 5, 6 und 7 Millionen Grenze das erste Mal in der Geschichte.[14] Das explodierende Wachstum des viktorianischen Londons habe ich einmal grafisch aufbereitet:

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Quelle: Demographia, Wikipedia

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Der weltberühmte „Elizabeth Tower“ („Big Ben“) des „Palace of Westminster“ während seines Baus im Jahr 1858. Gemalt von Vacher & Son. [Bild: The British Museum]
An dieser Stelle möchte ich diesen kleinen geschichtlichen Exkurs schließen, da wir nun genau da sind wo ich sein wollte: London am Zenit seiner Macht.

2. London, die erste Weltmetropole der Geschichte

London kann als die erste „internationale Stadt“ der Welt angesehen werden und das liegt unter anderem schlicht an den vielen Kolonien in aller Welt. Klar, auch Rom hatte beispielsweise durch Handel Zugang zu Gewürzen aus dem Orient und sogar Seide aus China, doch das ist nichts im Vergleich zur englischen Hauptstadt. Nicht nur kamen Salz, Gewürze und Gold aus Indien, Kaffee und Seide aus dem Osmanischen Reich, Tee und Porzellan aus China, sondern auch neuartige Lebensmittel wie Kürbis, Baumwolle und erneut Gold aus der Neuen Welt in Südamerika.[15] Damit jedoch noch nicht genug, denn schließlich gab es den begehrte Tabak und Pelze aus den ehemaligen 13 Kolonien der jungen USA, dazu Obst und Edelsteine aus Afrika und sogar aus Australien wurde Gold und Silber geliefert, nachdem dort der Goldrausch einsetzte.[16] Es gab also so gut wie keinen Rohstoff der Welt, denn man nicht in London erwerben konnte

Dieser nie dagewesene Reichtum lockte die Menschen aus aller Welt an und die gewaltige Sogwirkung ist bis heute bemerkbar, denn interessanterweise ist London nach wie vor die Stadt mit den meisten Ausländern der Welt.[17] Doch schauen wir einmal über den Tellerrand, denn ich erwähnte bereits, dass die britische Hauptstadt sowohl geographisch wie übrigens auch zeitlich bis heute das Zentrum unserer Welt ist. Wie kann das sein?

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London während des goldenen Zeitalters als Welthauptstadt, gemalt von John O’Connor im Jahr 1874. [Bild: Museum of London]
Vor dem 19. Jahrhundert hatte jedes entwickelte Land, seinen eigenen Nullmeridan, so ging für Frankreich beispielsweise das geographische Zentrum von Paris, für die USA von Washington D.C. und für Deutschland von Berlin aus. Da jedoch die Welt immer enger zusammenrückte und die Globalisierung in ihren Kinderschuhen steckte, war eine Vereinheitlichung notwendig. So trafen sich 1884 insgesamt 41 Delegierte aus aller Welt zur „Internationalen Meridian-Konferenz“ in Washington D.C., um darüber abzustimmen was das neue geographische Zentrum der Welt wird.[18] Zur Auswahl standen Beispielsweise der „Pariser Meridian“, der „Ferro-Meridian“ auf den kanarischen Inseln oder die Azoren (als Mitte zwischen Europa und den USA). Doch gewonnen hat ein anderer: Der „Greenwich-Meridian“ des Royal Greenwich Observatory in London. Die längste Zeit habe ich mir darüber eigentlich keine Gedanken gemacht, doch als ich auf meinen Recherchen zu diesem Artikel erneut darauf stieß, wurde mir erst die Tragweite dieser Entscheidung bewusst. Das britische Empire zeigte aller Welt, dass in dessen Hauptstadt das Zentrum lag. Interessanterweise hat beispielsweise Frankreich den „Greenwich-Meridian“ lange Zeit abgelehnt und erst 1911 widerwillig mit Einschränkungen akzeptiert.[19]

Dadurch, dass das geographische Zentrum in London lag, wurde schließlich auch die Zeit danach ausgerichtet. Die sogenannte „Greenwich Mean Time“ (GMT) etablierte sich 1884  als Weltzeit und deshalb liegt England bis heute in der Zeitzone 0.[20] Im Jahr 1972 wurde diese zwar durch die heutige „Koordinierte Weltzeit“ (UTC) ersetzt, aber das eigentliche System ist genauso erhalten geblieben.[21] An der „Shepherd Gate Clock“ des Royal Greenwich Observatory (die erste Uhr, die die GMT-Zeit anzeigte) kann noch heute mit minimalen Differenzen die Zeit abgelesen werden, nach der sich alle Uhren der Welt richten.[22]

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Das „Royal Greenwich Observatory“, von hier verläuft der Nullmeridian. [Bild: Privat]
Doch noch ein ganz anderer Aspekt zeigt, dass London einzigartig in der Geschichte war. Inspiriert durch die „Französische Industrieausstellung“ im Jahr 1844 kam Sir Henry Cole auf Prinz Albert von Sachsen-Coburg und Gotha (den Ehemann Queen Viktorias) zu und schlug vor ebenfalls eine solche Ausstellung für das Britische Empire auszutragen.[23] Der Prinzgemahl war begeistert, die Regierung jedoch weniger. Als der Vorschlag schließlich der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, waren die industriellen und kaufmännischen Kreise Londons aber ebenfalls so sehr Feuer und Flamme, dass die Regierung schließlich einknickte. Selbstverständlich wollte man noch eine Nummer größer als Frankreich gehen und so fand 1851 die erste Weltausstellung der Geschichte – die „Great Exhibition“ – in London statt.

Eine Weltausstellung (heute Expo) ist im Grunde eine riesige Messe, in der neuster Fortschritt präsentiert wird und der Gastgeber sich von der besten Seite präsentiert. Die „Great Exhibition“ war ein solcher Erfolg, dass sich Weltausstellungen zu einem regelmäßigen Event etablierten und ein regelrechter Wettstreit darum entbrannte. Gerade die frühen Ausstellungen kamen oft Kuriosenkabinetten gleich und waren die Geburtsstätten der größten Erfindungen der Neuzeit.[24] Das Britische Empire befand sich zu dieser Zeit fast am Zenit seiner Macht und die Weltausstellung war für die gesamte Elite des Reiches eine Win-Win-Situation. Um der Ausstellung einen passenden Austragungsort zu geben, wurde ein gigantischer Palast aus Glas und Stahl – ganz im Stil des viktorianischen Zeitalters – im Londoner Hyde Park erbaut, der legendäre Kristallpalast.[25]

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Der legendäre „Crystal Palace“ gemalt von den Dickinson Brüdern. Im Jahr 1936 brannte dieser leider vollständig ab. [Bild: Wikimedia]
Am 1. Mai 1851 wurde die „Great Exhibition“ von Queen Viktoria eröffnet und es kamen insgesamt 6 Millionen Besucher und über 15.000 Aussteller aus aller Welt. Im und um den Kristallpalast konnte man die wundersamsten Dinge bestaunen: Indigenenschmuck und Kanus aus Kanada, Bambusrohre, traditionelle Kleidung und exotische Früchte von den Bahamas, gewebte Teppiche, verzierte Holzmodelle und Porzellan aus China, ein riesiger ausgestopfter Elefant, Tigerfelle und ein nachgebautes Zelt eines Maharadscha aus Indien, Vasen, Säbel und Edelsteine aus dem Orient, Kosakenrüstungen aus dem russischen Zarenreich, Golduhren aus der Schweiz und moderne Schusswaffen die der amerikaner Samuel Colt vorstellte.[26] Es gabt sogar eine eigene Abteilung verschiedener Seidenstoffe und nicht zu vergessen sind natürlich die exotischen Pflanzen, beispielsweise die nach der Königin benannte südamerikanische Riesenseerose Viktoria.[27] Später wurde außerhalb des Kristallpalastes sogar der erste Dinosaurierpark der Welt errichtet, der einen wahren Hype um Paläontologie auslöste.[28] In den 1820er Jahren wurden damals von englischen Wissenschaftlern die ersten Dinosaurier entdeckt und erforscht.[29] Auf der Homepage der „British Library“ kann dazu eine wundervolle Bilderstrecke mit vielen der eindrucksvollen Ausstellungsräumen von damals angesehen werden.

Doch natürlich lag der Fokus vor allem auf den neusten technischen Erfindungen: Dampfmaschinen, Teleskope, mechanische Uhren oder die Eisenbahn. Weltneuheiten waren 1851 beispielsweise der Telegraf, Kunststoff aus Kautschuk oder der erste Vorläufer des Fahrrads. Die Weltausstellung war der volle Erfolg und zeigt einmal mehr, wie besonders London im historischen Kontext ist. Die Finanzierung erfolgte übrigens rein aus privaten Geldern und brachte einen satten Gewinn ein.[30] Das Britische Empire war damals bereits stark vom selben wirtschaftsliberalen Geist geprägt, der auch heute noch weht und ich wundere mich immer wieder, wie gut Monarchie und Kapitalismus harmonieren.

Wir sehen also, dass London lange Zeit nicht nur die modernste Stadt des Planeten war, sondern diesen auch gewaltig prägte. Nicht zu vergessen ist, dass zahlreiche Erfindungen wie die U-Bahn oder künstliche Straßenbeleuchtung London zum Vorbild für Städte auf der ganzen Welt machten.[31] [32] Damit wären wir beim nächsten Kapitel…

3. Politik, Wissenschaft und Industrie – Die Wiege unserer heutigen Gesellschaft

Beide großen Ideologien des letzten und bisherigen Jahrhunderts haben in London ihren Siegeszug angetreten. Nicht nur der Kapitalismus eroberte also von dort aus die Welt, auch Karl Marx suchte sein Exil in der britischen Hauptstadt und schrieb dort sein berühmtes Werk „Das Kapital“.[33] Er bereitete damit dort den Weg für den Marxismus, welcher ein gewisser Vladimir Ilyich Ulyanov wenig später aufgreifen und nach Russland tragen wird.[34] Man könnte denken, dass es paradox ist, dass die beiden gegensätzlichen Ideologien denselben geografischen Ursprung haben, doch dem scheint nur so. Friedrich Engels ist hierfür das beste Beispiel, denn trotz seines Eifers für den Sozialismus, war er selbst reicher Textilunternehmer.[35] Marx selbst wurde in London sogar in die „Royal Society of Arts“ aufgenommen und war Ehrengast der oben beschrieben „Great Exhibition“.[36] Der Sozialismus war in der britischen Elite keinesfalls als Gegner angesehen und das obwohl es eine durch und durch kapitalistische Monarchie war. Ich werde diese hochspannenden Zusammenhänge in den kommenden Teilen noch vertiefen, jedoch kann ich soviel bereits vorwegnehmen: Der Sozialismus mag sich in seiner Idee grandios anhören, doch er mutiert viel zu leicht zu einem trojanischen Pferd, dass Mächtigen ungeahnte Möglichkeiten bereitet. Gerade die Elite des Empires war fasziniert von der Idee den Pöbel in eine weiche Diktatur zu verführen. Es ist in diesem Zusammenhang kein Zufall, dass sowohl Aldous Huxley als auch George Orwell mit ihren fantastischen dystopischen (sozialistischen) Sci-Fi Klassikern Kinder des Britischen Empires waren.[37] [38]

Seine Vormacht sicherte das Empire dabei nicht unbedingt nur durch militärische Stärke, sondern viel mehr durch Bildung, technologischen/wissenschaftlichen Vorsprung und dem klassischen „Teile und Herrsche“ Prinzip. Noch heute befindet sich mit der „British Library“ die größte Bibliothek der Welt in London und das liegt nicht allein an der unglaublich reichhaltigen britischen Literatur, sondern auch der regelrechten Sammelsucht mit welcher fremde Artefakte in die Hauptstadt geliefert wurden.[39] So kann dort nicht nur der legendären „Stein von Rosette“ oder die „Hoa Hakananai’a“ (die bekannten Steinstatuen von den Osterinseln), auch beispielsweise die Gutenberg-Bibel und Notizen von Leonardo da Vinci, Michelango, Gandhi, Albrecht Dürer oder Wolfangang Amadeus Mozart gefunden werden.[40] [41] Zu den ältesten Relikten gehören gut 7.000 Jahre alte Jadesteine aus China.[42] Nicht zu vergessen natürlich die wertvollste Edelsteinsammlung der Welt, welche aus Indien geraubt wurden und bis heute als die britischen Kronjuwelen dienen.[43] Unter diesen befindet sich auch der 140 Millionen Euro teure „Koh I Noor“ Diamant, über dessen Rückgabe immer wieder Forderungen laut werden.[44]

Die Briten interessierte jedoch nicht nur altes Wissen, sondern wollten auch selbst neueste Forschungen betreiben. 1660 wurde daher in London die „Royal Society” gegründet, welche eine der ältesten und bedeutendsten Gelehrtengesellschaften der Geschichte ist.[45] Ihre Mitglieder errichteten das Fundament, auf welchem unsere heutige Wissenschaft fußt. Als Beispiele möchte ich hier ein paar der großen Namen nennen: Sir Isaac Newton, Thomas Henry Huxley (Begründer des Agnostizismus), Sir William Thomson von Kelvin (Erfinder der thermodynamische Temperaturskala und Namensgeber der Einheit Kelvin), Michael Faraday (Erfinder der Elektrodynamik) oder natürlich Charles Darwin.[46] Auch Stephen Hawking, Albert Einstein, Rosalind Franklin (Entschlüsslerin der DNA) oder Charles Babbage (der Erfinder des Computers) waren Mitglieder der „Royal Society“.[47] Dieser Zusammenschluss erforschte das, was heute die Grundlage unserer Naturwissenschaften, wie Physik, Chemie oder Biologie, bildet. Mit der französischen Aufklärung kam bereits der Bruch mit dem vorherrschenden kirchlichen Weltbild, doch die Forscher des Britischen Empire versetzten diesem den Dolchstoß. Die rein auf Logik, Fakten und Forschung aufgebaute Wissenschaft trat in London ihren Siegeszug an. Interessanterweise hat auch noch eine ganz andere Wissenschaft hier ihre Wurzeln und zwar die Ökonomie. Sowohl John Maynard Keynes als auch Adam Smith, die beiden großen Vordenker unseres aktuellen ökonomischen Systems waren Mitglieder in Royal Societies.[48] [49]

Wenn man an das britische Empire denkt, ist sicherlich ein Gedanke immer beim technischen Fortschritt und das ist kein Wunder, denn schließlich lag dort die Wiege der Industrialisierung. Vor allem die liberale und im europäischen Vergleich weniger absolutistische Herrschaft der britischen Krone, schaffte Raum für Freigeister und Erfinder.[50] 1764 begann es mit der ersten industrielle Spinnmaschine der „Spinning Jenny“ von James Hargreaves, auf welche 1796 die Weiterentwicklung der Dampfmaschine von James Watt und 1825 schließlich die erste Eisenbahnfahrt zwischen Darlington und Stockton folgte.[51] [52] Gerade die Eisenbahn kann als die wichtigste Erfindung des Verkehrswesens der letzten tausend Jahren angesehen werden. Sie schaffte es die Welt zum ersten Mal kleiner zu machen und ermöglichte Fortschritt wie er vorher nie denkbar wäre, auch die USA wäre beispielsweise ohne sie niemals so schnell aufgestiegen.[53] All diese Erfindungen wurden zwar nicht in London erfunden, aber sie wurden dort am meisten eingesetzt. Das enorme Bevölkerungswachstum der Stadt hätte ohne sie nicht stattgefunden und gerade die neuen Eisenbahnstrecken schlossen zum einen umliegende Gemeinden ein und dehnten die Stadt gleichzeitig weit aus. Dadurch kam es ebenso zum ersten Pendelverkehr der Geschichte und machte London zum Vorbild der weltweiten Vorstädte. Die neuen Errungenschaften forderten jedoch auch neue Rohstoffe und so wurde Eisen und das daraus geschmolzene Stahl immer wichtiger. Duzende Eisenminen, Fabrikhallen und Hochöfen wurden erbaut und die Nachfrage explodierte.

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Die quirligen Gassen des viktorianischen Londons, zu dieser Zeit die modernste und größte Stadt der Welt. Gemalt von John O’Connor im Jahr 1887. [Bild: Wikimedia]
Bereits 1840 lag die Roheisenproduktion Großbritanniens bei 1,3 Millionen Tonnen und stieg rasant auf 6,7 Millionen in 1870 und 10,4 Millionen im Jahr 1913 an.[54] Lange war das Empire die Nummer eins der Stahlproduktion, bis es vom aufstrebenden deutschen Kaiserreich und den USA eingeholt wurde.  Zur Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Hälfte des weltweiten Eisennachfrage allein von England gedeckt, die Nation stieg so zum Powerhouse des Planeten auf.[56]

Die Bilder des viktorianischen Londons mit riesigen Schornsteinen, welche über die verregneten Dächer der Hauptstadt ragen und den ersten Eisenbahnen, die sich ihren Weg zwischen den Häuser bahnen, sind legendär. Wahrlich, die britische Hauptstadt ist keine Perle, aber birgt eine ganz eigene mysteriöse Schönheit. Für mich persönlich ist deshalb auch das Kunstgenre des „Steampunks“ (alternative Science-Fiction im Stil der viktorianischen Ära) so faszinierend.

4. Eliteuniversitäten und Geheimlogen – Mächtige Netzweke im Hintergrund

Universitäten und Geheim- bzw. Eliteclubs waren schon seit jeher eng verwoben und auch heute noch werden in Eliteuniversitäten Karrieren für Studenten bereitet.[57] England war und ist hierbei keine Ausnahme und gerade London bildet ein Brennpunkt, denn die renommiertesten Universitäten der Welt lassen sich in und um die Hauptstadt finden. Ich widme diesem Thema deshalb ein eigenes Kapitel, weil es hierbei eine bemerkenswerte Auffälligkeit gibt und zwar die große Anzahl an Studenten aus dem Ausland. Die Universitäten Großbritanniens sind und waren nicht nur Bildungsstätten, sondern geschickte Machtwerkzeuge. Gerade die die Oberschicht der Kolonien wurden gezielt in den britischen Universitäten unterrichtet, um ihnen den „English way of life“ nahezubringen und so an sich zu binden. Diese Taktik ist unglaublich raffiniert und wir werden in den kommenden Artikeln noch merken, dass sie sogar bis heute Auswirkungen hat und die Politik auf der anderen Seite des Globus prägt. Sehen wir uns das ganze doch einmal etwas genauer an…

Da wären beispielsweise die „City University of London“, die nicht nur britische Größen wie Margaret Thatcher oder Toni Blair besuchten, sondern auch Muhammad Ali Jinnah, der Gründer des Staates Pakistans, sowie Jawaharlal Nehru der erste Ministerpräsident des Nachbarstaates Indiens.[58] Überraschenderweise war auch Mahatma Gandhi einer der Juraabsolventen der Londoner Universität, doch die Hintergründe rund um die Unabhängigkeit des indischen Subkontinents werden in einem eigenen Artikel folgen. Desweiteren wären da Liu Mingkang, welcher nicht nur Mitglied des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Chinas ist, sondern im „International Advisory Board“ der zwei wichtigsten Universitäten Pekings sitzt, Vorsitzender der Bank of China war und sowohl aktuelles Mitglied der nationalen Energiekommission Chinas, als auch der Vorsitzende der chinesischen Bankenregulierungsbehörde ist.[59] 2001 wurde seine Beziehung zur „City University of London“ mit der Verleihung der Ehrendoktorwürde noch einmal vertieft. Darüber hinaus waren Dr. Winston Set Aung (stellvertretender Direktor der Zentralbank von Myanmar), Syed Ali Raza (Präsident der National Bank of Pakistan) Brian Wynter (Präsident der jamaikanischen Zentralbank) oder Durmuş Yılmaz (Präsident der türkischen Zentralbank) alle Studenten der Universität. Aber ebenso Muhtar Kent (Coca-Cola) oder Ernest Krausz, der ehemalige Präsident der zweitgrößten Universität Israels.

Das war ein nettes Vorspiel und nun geht es ans Eingemachte. Weil ich den Artikel nicht sprengen will, werde ich einmal die interessanten Verflechtungen des „King’s College Londons“ überspringen und gleich zur „University of Oxford“ kommen. Die Liste der beinahe tausendjährigen Universität ist so lang, dass ich diese abkürzen muss. [60] Studiert haben hier 2 Premierminister Kanadas, 5 Premierminister Australiens, 2 Premierminister Indiens, 6 Premierminister Pakistans und 2 Präsidenten von Botswana. Desweitere je Staatsoberhäupter aus Trinidad und Tobago, Thailand, Sri Lanka, Myanmar, Peru und Jamaika. Dazu kommen hohe Richter aus Australien, Indien, Hong Kong, Kanada und den Vereinigten Staaten. 3 der 9 aktuellen Mitglieder des „Supreme Court“ (des Oberster Gerichtshof) der USA zum Beispiel. Die Liste wird von interessanten Persönlichkeiten wie Bill Clinton, Wilhelm II. (ehem. König von Niederlande), Harald V. (König von Norwegen), Abdullah II. bin al-Hussein (König von Jordanien), Haitham ibn Tariq (Sultan von Oman) und dem Drachenkönig von Bhutan, Jigme Khesar Namgyel Wangchuck, abgerundet. Ich möchte anmerken, dass es sich hierbei nur um die Crème de la Crème handelt, zweitrangige Politiker wurden nicht einmal aufgelistet und dabei können diese bereits einen deutlichen Einfluss ausüben.

Zum Abschluss möchte ich die „Royal Military Academy Sandhurst“ ansprechen. Die Militärakademie nahe Londons dient eigentlich der Ausbildung der britischen Königsfamilie und den Offizieren des britischen Militärs, doch sie heißt auch internationale Gäste willkommen.[61] Die Liste der dortigen Absolventen ist unglaublich spannend – ich persönlich nenne sie deshalb spielerisch gerne „Königsschmiede“. Bewusst lasse ich einmal Generäle und Politiker weg und nenne hier nur die adeligen Besucher.[62] Aus der Königsfamilie Saudi-Arabiens waren hier 9 Angehörige, aus Katar 6, Luxemburg 4, Brunei 3, Liechtenstein 5, Indien 2, Malaysia 5, Kuweit 9, den Vereinigte Arabische Emirate 8 und von Jordanien sogar ganze 13 Prinzen und Könige der Herrscherfamilie. Dazu kommen die Könige aus Swasiland, Spanien, Tonga, Thailand, Albanien, Pavlos der Kronprinz Griechenlands und auch der deutsche Prinz Heinrich Donatus des Haus Schaumburg-Lippe (der auch noch heute im Schloss Bückeburg residiert [63]). Eine solch gewaltige Anzahl an Adeligen trifft man sonst wohl nur zu Royalen Hochzeiten an und besonders interessant sind die engen Verstrickungen zwischen London und den orientalischen Monarchien. Da die Aufenthalte größtenteils in den letzten vierzig Jahren stattgefunden haben, ist es also mitnichten so, dass ehemalige Kolonien sich vom Großbritannien abwenden – ganz im Gegenteil, die Elite ist bestens vernetzt.

Ohne Probleme könnte ich nun noch eine weitere Eliteuniversität rund um die britische Hauptstadt aufzählen, aber ich denke mein Punkt ist recht deutlich geworden. Was hier noch dazukommt ist, dass viele Universitäten des ehemaligen Commonwealth, wie z.B. die „University of Mumbai“, vom Britischen Empire gegründet wurden.[64] Das Modell der britischen Universität wurde also längst rund um den Globus exportiert. Selbst die vom Academic Ranking of World Universities als beste Universität der Welt gekürte „Harvard University“ in Boston ist ein Kind des Britischen Empire.

Man könnte nun zurecht den Einfluss von Universitäten anzweifeln, aber ich denke trotzdem, dass die Studienzeit sehr prägend ist. Allein schon die englische Sprache beherrschen zu müssen, kreiert eine gewisse Beziehung und auch die Ehre für eine renommierte Universität zugelassen zu sein, sollte nicht unterschätzt werden. Ich war zwar selbst noch nie auf einer Universität, aber ich weiß von Freunden, dass das akademische Umfeld einen großen Einfluss auf die eigene Identität ausübt. In Eliteuniversitäten kommt dazu natürlich der Austausch dazu und sicherlich sind sich die obigen VIPs in London untereinander nähergekommen und haben wichtige Beziehung aufgebaut. Machterhalt und -ausbau wird so vorangetrieben. Politisch nennt man die unterschwellige Kulturhegemonie die Großbritannien somit ausübt „Softpower“ und gerade Bildungsinstitutionen dienen dabei gerne als politische Hebel.[65] Ich will damit zwar nicht sagen, dass es grundsätzlich schlecht ist, wenn z.B. Frankreich in Kamerun Schulen baut, jedoch geschieht dies auch um den eigenen Einfluss zu erweitern und über Bildung entscheiden zu können. Ein kleiner interessanter Fakt zum Abschluss: Obwohl Pakistan seit 1947 unabhängig vom Britischen Empire ist, studierten 10 der 19 bisherigen Premierminister in London, darunter auch der aktuelle Premier Imran Ahmed Khan Niazi.[66] Wie passt das zusammen?

Ich sprach bereits darüber, dass Universitäten und Geheimgesellschaften eng verwoben sind und was wäre London ohne Geheimnisse? Die britische High Society war eine absolut elitäre Gesellschaft, die exklusive Clubs liebte und dies ist wichtig zu wissen, um den nächsten Absatz besser einordnen zu können. Heutzutage belächeln wir Geheimgesellschaften gern, im 19. Jahrhundert waren diese jedoch noch keine Randerscheinung, sondern äußerst gefragt.[67] Abzeichen die jemand als Mitglied eines Ordens auszeichneten wurden gern zur Schau gestellt und auch die britische Krone umgab sich mit eigenen ausgewählte VIP-Kreisen. So ist es kein Wunder, dass allein zwischen 1800 und 1900 ganze 79 „Gentlemen’s Clubs dort gegründet wurden. Darüber hinaus ist London die Geburtsstadt der vielleicht größten Geheimgesellschaften des Planeten: Der weltbekannten Freimaurer.[68]

Am 24. Juni 1717 entstand durch den Zusammenschluss mehrerer Bruderschaften die erste Freimaurergroßloge und der „Große Tempel“ der Londoner „Freemasons‘ Hall“ dient bis heute als Treffpunkt der britischen Großmeister.[69] [70] Eines ihrer bekanntesten Mitglieder war George Washington und ich persönlich verstehe bis heute nicht, weshalb der erste Präsident der frisch unabhängigen USA glühendes Mitglied und Großmeister eines britischen Geheimbundes war. Ich möchte an dieser Stelle betonen, dass ich mich zu wenig mit der Freimaurerei auskenne, als dass ich über möglichen Machteinfluss spekulieren kann. Das was ich jedoch erkenne, ist dass ein so weitreichender Zusammenschluss wie die Freimaurer, sehr nützlich sind. Für mich gilt hier dasselbe wie mit den Studentenverbindungen: Ein geschicktes Netzwerk kann Berge versetzten.

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Ein Treffen der Freimaurer in der „Freemasons‘ Hall“ im Jahr 1809. [Bild: Wikimedia]
Ein weiterer sehr ominöser Londoner Geheimbund war der von Freimaurern gegründete „Hermetic Order of the Golden Dawn“. In dessen Tempeln wurde laut eigener Angaben Magie, Astrologie und Alchemie praktizierte und deren Lehren basierten sowohl auf der Kabbala als auch den Göttern Griechenlands und Altägyptens.[71] [72] Einer ihrer Rituale war darunter das Kartenlegen und interessanterweise wurde sowohl das „Waite Tarot Crowley“ wie das „Thoth Tarot“ die wohl bekanntesten Tarot Decks (welche z.B. bei AstroTV verwendet werden) vom Orden selbst erfunden.[73] [74] [75] Das verblüffende für mich daran ist, dass diametral dazu zur selben Zeit die Wissenschaft ein Sprung nach dem anderen machte und zwei der drei Gründer sogar selbst Londoner Ärzte waren. Dieser okkulte Geheimbund passt also eigentlich gar nicht in die auf Wissenschaft und Logik aufgebaute britische Gesellschaft, aber vielleicht war es gerade dieser Kontrast, der einen wahren Hype um ihn auslöste. Ziemlich schnell expandierte der Orden auch nach Schottland, Frankreich, Neuseeland und vor allem die USA.[76] Anfang des 20. Jahrhunderts wurde er zwar bereits durch interne Streits aufgelöst, doch die eigentliche Bewegung trat ab hier erst ihren Siegeszug an. Eines der prominentesten Mitglieder war der unheimliche sowie faszinierende Aleister Crowley, welcher später die Grundsteine für den Satanismus und Wicca Religion legen wird.[77] Ich wollte den „Hermetic Order of the Golden Dawn“ ursprünglich als obskure Randerscheinung aus dem Artikel lassen, hätte er nicht maßgeblich den bis heute andauernden Wiederaufstieg der Astrologie und Esoterik sowieso die Gründung riesiger Subkulturen ausgelöst.

Als letztes möchte ich noch einen ganz anderen Londoner Geheimbund ansprechen, welchen heute wahrscheinlich niemand mehr kennen wird, jedoch das 20. Jahrhundert so sehr wie kaum ein anderer Prägte: „The Communist League“, der „Bund der Kommunisten“. Er war die erste (!) internationale kommunistische Vereinigung der Welt und war der Vorläufer der großen Revolutionen, die wenige Jahrzehnte später über Russland und China die halbe Welt erobern werden. Selbstverständlich will ich nicht sagen, dass der Kommunismus von London gelenkt wird, jedoch war die Hauptstadt des Empires einer der wenigen Orte, an denen man ohne Angst vor politischer Verfolgung diese Konzepte und Ideen auszuarbeiten konnte. Bereits 1847 zählte der Bund ca. 500 Mitglieder, darunter Karl Marx, Friedrich Engels, aber auch Wilhelm Liebknecht, der später die SPD Mitgründete.[78] Ende der 1840er Jahre versuchte der Bund vergeblich eine sozialistische Revolution in Europa durchzuführen und obwohl er danach aufgelöst wurde, diente London weiterhin als wichtigster Ort um die gewaltige Ideologie zu formen und schließlich von dort zu exportieren. Der bekannte Ausspruch „Proletarier aller Länder, vereinigt euch!“ war übrigens die Losung  des „Bund der Kommunisten“ und auch das „Kommunistische Manifest“ war ursprünglich als Richtlinie für den Bund gedacht.[79]

5. City of London – Die geheime Stadt in der Stadt

Was viele nicht wissen: Innerhalb Londons existiert eine zweite Stadt mit eigenem Bürgermeister, eigener Polizei und eigenen Gesetzen. Eine Stadt über welche auch das britische Parlament keine Macht hat. Es ist die „City of London“, welche mit einer Fläche von gerade einmal 2,90 km² den kleinste Stadtteil Londons bildet, aber zugleich der älteste und mächtigste ist.[80] Die Folgenden Informationen habe ich überwiegend aus der fantastischen Dokumentation „The Spider’s Web: Britain’s Second Empire“ von Michael Oswald entnommen.

Bereits 886 erhielt die „City of London“ von König Alfred der Große das Recht zur Selbstverwaltung und als sich Wilhelm der Eroberer während seines Feldzuges an London die Zähne ausbiss, erließ er 1075 eine königliche Charter, mit welcher die speziellen Rechte erhalten blieben. Seitdem gibt es ähnlich wie dem Vatikanstaat in Rom auch in London eine zweite von der Landesregierung unabhängige Regierung, welche von der sogenannten „City of London Corporation“ geführt wird. Sie hat sogar einen festen Sitz im Unterhaus und kann somit in der Politik Großbritanniens mitmischen, obwohl es andersherum nicht gestattet ist.

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Die moderne Skyline der „City of London“. [Bild: Wikimedia]
Die „City of London” befindet sich nördlich der Themse und westlich der Tower Bridge im Herzen der Stadt und schließt beispielsweise die St. Paul´s Cathedral, das „Museum of London“ aber auch die Londoner Börse und die „Bank of England“ – die britische Zentralbank – ein.[81] Damit sind wir auch schon am wichtigsten Prunkt angelangt, denn die „City of London“ war und ist vor allem ein Finanzzentrum. Zur Zeit des Empires lag dort mit Abstand das größte Finanzzentrum der Welt und spannenderweise ist sie es heute wieder. Als das Empire im Laufe des 20. Jahrhunderts immer mehr an Macht einbüßte, schrumpfte auch der Einfluss des Pfunds und der „City of London“. Sie konnte jedoch durch drei Tricks ihre Macht wieder zurückerlangen: Erstens durch die staatliche Deregulierung des Finanzsektors, die vor allem durch Margaret Thatchers in den 1980er Jahren durchgeführt wurde, zweitens durch die Gründung des „Eurodollar-Marktes“, der es der „City of London“ durch ihre Staatenlosigkeit ermöglichte Geschäfte in Dollar abzuwickeln und sogar Kredite in Dollar zu vergeben, ohne dabei Regularien anderer Länder einhalten zu müssen (das ist auch ein Mitgrund weshalb England kein Interesse am Euro hatte) und drittens, durch die letzten verbliebenen britischen Überseegebiete, welche zu Steuerparadiesen verwandelt wurden.[82] Dadurch, dass die „City of London“ ähnlich wie dem Schweizer Bankgeheimnis durch Trustgesellschaften Anonymität gewähren kann, ist es nicht verwunderlich, dass sie heute mit Abstand die größte Steueroase die Welt ist.[83] [84] Schätzungsweiße 21-32 Billionen Dollar (das sind 32.000 Milliarden Dollar) aus aller Welt werden über die „City of London Corporation“ auf Offshore-Inseln geparkt. Die britischen Jungferninseln beispielsweise haben etwa 28.000 Einwohner, doch es gleichzeitig sind dort eine halbe Million Firmen (!) registriert.[85]

Äußerst brisant sind zudem die Verstrickungen mit dem sogenannten „Bank of Credit and Commerce International“ (BCCI) mit Hauptsitz in der „City of London“ und Karachi. Sie löste einen der größten internationalen Finanzskandale der Geschichte aus und zeigt wunderbar die unheimlichen Verstrickungen zwischen Hochfinanz und Kriminalität. Sie musste 1991 geschlossen werden, da sie nicht nur in Geldwäsche, Bestechung, Waffenhandel, Steuerhinterziehung, Prostitution und illegale Schlepperei, sondern auch dem Verkauf von Nukleartechnologie, Drogendeals mit Kartellbossen und der Terrorismusfinanzierung verstrickt war. All das geschah unter der Aufsicht der „Bank of England“ mitten in London.[86] Gegen die britische Zentralbank gab es wegen Rolle als Genehmigungsbehörde daraufhin auch eine Klage in Höhe von einer Milliarden Dollar, welche jedoch nach einer Entscheidung des „High Court of Justice“ von London wieder eingestellt wurde.[87] Als Krönung waren nach der Schließung der Bank zudem zweistellige Milliardenbeiträge der Gläubiger einfach spurlos verschwunden.

Über 500 Banken haben in der kleinen „City of London“ ihre Büros und während sie gerade einmal 9.000 Einwohner hat, arbeiten dort gleichzeitig 350.000 Menschen.[88] Im globalen Finanzdienstleistungsmarkt belegt das Vereinigte Königreich sogar noch vor den USA den ersten Platz und deckt 25 % des weltweiten Marktes ab. Würde man die Finanzzentren der ehemaligen Kolonien wie Singapur, Hong Kong oder Dubai  – welche immer noch eng „City of London“ verstrickt sind – miteinrechnen, käme man auf 40 % (!). Es verwundert in diesem Zusammenhang nicht, dass die drei größten Wirtschaftsprüfungsgesellschaften der Welt ihren Hauptsitz in London haben und die britische Hauptstadt laut dem „Global Financial Centres Index“ als der bedeutendste Finanzplatz der Welt gewertet wird.[89] [90] Da die Finanzbranche einen bedeutenden Machtfaktor darstellt, werden also heute noch in London wichtige Entscheidungen für die ganze Welt gefällt. Wie sich nun der Brexit auf das Finanzzentrum auswirken wird, werden wir erst noch sehen, doch interesanterweise waren in Brüssel mehr Lobbisten aus London aktiv, als in allen anderen EU-Staaten zusammen.

Der ehemalige Premierminister David Cameron hatte 2013 angekündigt etwas gegen die Steuerflucht durch London zu unternehmen, doch bis heute ist nichts passiert und auch die friedliche „Occupy London“ Demonstration, welche 2011 mehr Transparenz und soziale Gerechtigkeit forderten, mussten spüren, dass die Finanzelite ungestört bleiben will, als diese einfach von der privaten Polizei der „City of London“ aufgelöst wurde.[91] [92] Zusammengefasst wird dies vom ehemaligen britischen Premierminister Clement Attlee, dessen Worte alamierend sind:

“We have seen that there is in this country another power than that which has its seat at Westminster. The City of London, […] a collection of financial interests, is able to assert itself against the Government of the country. Those who control money can pursue a policy at home and abroad contrary to that which has been decided by the people.”

„Wir haben gesehen, dass es in diesem Land eine andere Macht gibt als das Parlament. Die „City of London“, […] ein Zusammenschluss der Hochfinanz, kann sich gegen die Regierung des Landes durchsetzen. Wer das Geld kontrolliert, kann im In- und Ausland eine Politik gegen den Willen des Volk verfolgen.“

Eine sehr gute Freundin sagte mir einst, sie fühle sich in London sehr unwohl, weil sie sich dort durch die ganze Anspannung der Stadt gestresst fühlt und in der Tat ist das große Geld tatsächlich fast zum Greifen nah. Doch gerade dort wo großer Reichtum ist, ist auch die Armut nicht fern…

6. Armut, Seuchen und Mord – Über die finsteren Ecken der Metropole

Was wäre Artikel über London, ohne einen Abstecher in dessen düsteren Gassen? Ich persönlich liebe die unzähligen Schauergeschichten, die die Stadt umgeben und deshalb tauchen wir nun ein in die Welt der Mörder, Huren und Verdammten…

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Die schmutzige Seite Londons mit riesiger Fabrikhallen und Arbeiterbaracken. [Bild: WallpaperAccess]
Die Slums um London waren in dessen Blütezeit nicht zuletzt auch wegen des enormen Bevölkerungswachstums riesig. Unglaublicher Gestank und Existenzangst waren an der Tagesordnung. In Charles Dickens Magazin „Household Words“ beschreibt Mary Bayly die Zustände von North Kensington im Jahr 1859:[93]

“There are foul ditches, open sewers, and defective drains, smelling most offensively… not a drop of clean water can be obtained […] In some of the wells the water is perfectly black and fetid. The paint on the window-frames has become black from the action of the sulphuretted hydrogen gas. Nearly all the inhabitants look unhealthy; the women especially complain of sickness and want of appetite.”

Was hier beschrieben wird, ist verschmutztes Trinkwasser, offene Abwasserkanäle, verrußte Fenster durch Smog, Krankheit und Säuchen. Zustände also die uns heute ehe von den Slums Afrikas oder Indiens geläufig sind. Selbst die Nutzung der Häuser an sich war skandalös, so wurden Einfamilienhäuser zunächst zu Mehrfamilienapartments zweckentfremdet und schließlich einzelne Räume an ganze Arbeiterfamilien vermietet.[94] Die Regierung versucht mehrmals beispielsweise mit dem „Artisans’ and Labourers’ Dwellings Act“ im Jahr 1875 erfolglos die Slums einzudämmen.[95] In sogenannten Slumräumungsprogrammen wurden Ende des 19. Jahrhunderts außerdem über 45.000 Bewohner aus der Stadt vertrieben, um gewaltsam die Elendsviertel aufzuwerten.[96] Doch das alles nützte nichts, noch 1914 lebten bis zu 3 Millionen Einwohner in Slums, was über 40 % der damaligen Stadtbevölkerung entspricht.[97]

Aufgrund der großen Verschmutzung (vor allem der Themse) kam es außerdem zu verehrenden Cholera Epidemien mit über 30.000 Toten. Königin Victoria und Prinz Albert hatten die königlichen Hauptresidenz bereits vom Buckingham Palace zum abgelegeneren Windsor Castle verlegt und ab 1861 – nach dem Tod Alberts – blieb die Queen ihrer schmutzigen Hauptstadt fast gänzlich fern.[98] Die Zustände waren sogar so schlimm, dass selbst das Parlament 1858 aufgrund des „Great Stink“ (des großen Gestanks) plante aus der Stadt zu ziehen.[99] Dieses Problem wurden schließlich mit dem Bau des Londoner Abwassersystems behoben, welches sogar bis heute genutzt wird.[100]

Doch nicht nur die Verschmutzung des Abwassers war ein Problem, durch die Industrialisierung war auch die Luft verschmutzt. Die riesigen Rußwolken der Kohleöfen und -heizungen bedeckten den Himmel der Metropole und bedeckten nicht nur Fassaden und Fenster, sondern waren selbstverständlich auch eine gesundheitliche Gefahr.[101] Die Bezeichnung „grüne Lunge“ von Parks war damals wortwörtlich gemeint, denn sie retteten Leben. Der Höhepunkt wurde jedoch erst später im Jahr 1952 erreicht, als es im Dezember zum sogenannten „Great Smog of London“ kam. Bei dieser Katastrophe war der Smog durch ungünstige Wetterbedingungen so dicht, dass man nur noch wenige Meter weit sehen konnte und es starben allein in diese vier Tagen 12.000 Menschen.[102] Auch wenn sich die Situation seitdem immer weiter verbessert hat, kommen anscheinend selbst heute noch jährlich bis zu 9.000 Menschen aufgrund der schlechten Luft in der britischen Hauptstadt ums Leben.[103]

Durch die nie dagewesene Bevölkerungsexplosion im 19 Jahrhundert, wurde auch die steigende Leichenanzahl zu einem ernsten Problem. Illegale Beerdigungen und Leichenschändungen standen an der Tagesordnung und übler Leichengestank erfüllte Kirch- und Hinterhöfe. So wurden die „Magnificent Seven“ – sieben gewaltige privatgeführte Friedhöfe – an den Außenbezirken Londons erbaut. Ab 1854 gab es zudem einen eigenen „Leichenbahnhof“ in London, um täglich Särge in Totenzügen zum „Brookwood Cemetery“ (dem damals größten Friedhof der Welt) zu transportieren. Mit der sogenannten „Metropolitan Sepulchre“ wurde sogar eine 500 Meter hohe Totenpyramide inmitten der Stadt geplant, welche Platz für fünf Millionen Leichen geboten hätte.[104]

Kurz zusammengefasst: London war ein riesiger Moloch und wenn wir als Europäer heute also mit einem arroganten Blick beispielsweise auf die gigantischen indischen Megametropolen schauen, sollten wir den Mund nicht zu voll nehmen.

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Die schlimmen Umständen im London des 19. Jahrhunderts sind hier als Artwork für das Spiel „Assassin’s Creed Syndicate“ dargestellt. [Bild: Wallpaper Abyss]
Stellen wir uns nun London in seiner goldenen Ära des viktorianischen Zeitalters vor, fällt es nicht schwer, weshalb die Stadt geradezu vor Schauergeschichten strotzt. All die oben genannten Faktoren schreien geradezu nach einer düsteren Unterwelt. Egal ob Amelia Dyer, Sweeney Todd, „Dr Jekyll and Mr Hyde”, die „Thames Torso Murders”, oder der legendäre „Jack the Ripper“, alle sind sie in London angesiedelt – ganz zu Schweigen von den mittelalterlichen Schauergeschichten des „Tower of London“. Das „Jack the Ripper“ der berühmteste Serienmörder der Welt ist, ist jedoch eigentlich schon fast verwunderlich, denn die Zahl seiner Mordopfer ist eigentlich klein im Vergleich zu anderen, aber ich denke es ist gerade das Mysterium, dass diesen Fall immer noch so spannend macht.

7. Prägt uns London heute noch?

Die kurze Antwort: Ja. Die lange Antwort: Jaaa. Nagut, ich will mich nicht ganz so schreibfaul geben. London wurde gesehen an dessen Bevölkerung etwa 1925 von New York eingeholt und musste nach dem 2. Weltkrieg endgültig auch seine weltpolitische Bedeutung an Washington D.C. und Moskau abgeben, jedoch bleiben die Spuren der ehemaligen „Welthauptstadt“ weiterhin spürbar und das konnte ich durch die obigen Kapitel gut beweisen.[105] Die heute mittelgroße Metropole auf den recht überschaubaren britischen Inseln, sollte nach wie vor nicht unterschätzt werden, selbst wenn dessen goldene Zeiten natürlich vorüber sind.

Ich möchte zum Ende nochmal den Fokus auf die „City of London“ legen, denn hier wurde wie bereits beschrieben die wirtschaftliche Macht wieder von New York City zurückerlangt und interessanterweise ist London die einzige westliche Stadt, die durch die gigantische britische Hongkong and Shanghai Banking Corporation (HSBC) mit China vernetzt ist.[106] Während die USA also durch den Aufstieg Chinas immer weiter in Bedrängnis geraten, könnte die „City of London“ sogar daraus profitieren und durch den Brexit bietet sich hier neuer Spielraum. Doch nicht nur das, denn durch dessen rießiges Schattennetzwerk an Fluchtkapital ist London zu einem Hotspot für Superreiche auf der ganzen Welt geworden und das bedeutet nichts anderes, als das dieses Geld nun an anderer Stelle fehlt. Während sich in den Londoner Offshore-Steueroasen also mehr Geld als dem gesamten amerikanischen BIP befindet, ist die Lage in der ehemaligen britischen Kolonie Nigeria mittlerweile so schlimm geworden, dass es dort wieder zu Sklaverei kommt.[107] [108] Kann es einen besseren Beweis dafür geben, dass sich die Welt im Grunde noch immer in alten Strukturen befindet?

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London im Frühjahr 2019, fotografiert aus dem „London Eye“. [Bild: Privat]

Die nächsten Artikel dieser Serie, werden den Kampf um die Vorherrschaft über Amerika, die Organisation der Elite des Empires mit deren heutigen Vernetzung im „Commonwealth of Nations“ und last but not least das um das größte Unternehmen der Geschichte, die hochspannende „East India Company“, behandeln.


Quellenverzeichnis

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2 https://geschichte-der-britischen-monarchie.wikia.org/de/wiki/Londinium
3 https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_Londons
4 https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_I._(England)
5 https://www.britannica.com/place/London/History
6 https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_Londons
7 https://de.wikipedia.org/wiki/Francis_Drake#Erfahrungen_im_Sklavenhandel_und_Piraterie
8 https://en.wikipedia.org/wiki/History_of_London#Population
9 https://de.wikipedia.org/wiki/Gro%C3%9Fer_Brand_von_London
10 https://en.wikipedia.org/wiki/St_Paul%27s_Cathedral
11 https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_Londons
12 https://www.skyscanner.de/nachrichten/die-10-besten-museen-der-welt
13 https://www.oldbaileyonline.org/static/Population-history-of-london.jsp
14 https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_largest_cities_throughout_history
15 Peter Frankopan, The Silk Roads: A New History of the World (Licht aus dem Osten: Eine neue Geschichte der Welt), Bloomsbury 2015
16 https://de.wikipedia.org/wiki/Victorianischer_Goldrausch
17 https://en.wikipedia.org/wiki/Foreign_born
18 https://en.wikipedia.org/wiki/International_Meridian_Conference
19 https://en.wikipedia.org/wiki/Prime_meridian
20 https://en.wikipedia.org/wiki/Greenwich_Mean_Time
21 https://de.wikipedia.org/wiki/Koordinierte_Weltzeit
22 https://en.wikipedia.org/wiki/Shepherd_Gate_Clock
23 https://www.historic-uk.com/HistoryUK/HistoryofEngland/Great-Exhibition-of-1851/
24 https://de.wikipedia.org/wiki/Weltausstellung
25 https://de.wikipedia.org/wiki/Crystal_Palace_(Geb%C3%A4ude)
26 https://www.bl.uk/victorian-britain/articles/the-great-exhibition#
27 https://www.ukessays.com/essays/architecture/the-importance-of-the-great-exhibition-1851.php?__cf_chl_jschl_tk__=264c69d385447ae91b0369bd545ad4047cec684e-1588335872-0-ATho-Mk8cxu6VUdizwEkh0NdlZpWTl0rHQCHloch1Ti9uW0IMx_4L2S6oY8vYg5V80Fq7Oq36x9UT3yknB6Kg4DRT_axR5CFDBxtkTjAc9Dl1Nk2w87CyQ0IsllNjgH_rNsxthZvXrOcw5FVAj6dfbZijpn5niWYJww1aspH_WFUlaxEtEfg2ldZY6JMegHGLE7zLAgqavViFXD3FLNiPV0rVFBWv_WBkA_d0gjKeeiD4EJVmJvvXsDY5nV7e4XlT06aByTJKuRuyKgNv6P7HH4N7zEhTNsLu6Kf5YPmVXOgsclltU40u6i7zZC3ELx0McLj2q7q5EwDw5cTil5d6YhxD409GReO9nJMm0pUyyh6UZtvExRnZiXVZ6Zf6VYlu8omEor3Azaj7i9BIEcWUl8sGyT5NEG6RV2OK6c1-ny9
28 https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/restauration-der-crystal-palace-dinosaurier-hat-begonnen-a-1069069.html
29 https://de.wikipedia.org/wiki/Entdeckungsgeschichte_der_Dinosaurier
30 https://en.wikipedia.org/wiki/Great_Exhibition
31 https://www.br.de/fernsehen/ard-alpha/sendungen/schulfernsehen/meilensteine-london-ubahn-100.html
32 https://www.spiegel.de/geschichte/erste-gaslaterne-der-welt-in-london-es-wurde-licht-a-961352.html
33 https://www.planet-wissen.de/gesellschaft/wirtschaft/kapitalismus/index.html
34 https://en.wikipedia.org/wiki/Karl_Marx
35 https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Engels#%C3%96konomie
36 https://en.wikipedia.org/wiki/Fellow_of_the_Royal_Society_of_Arts
37 https://de.wikipedia.org/wiki/George_Orwell
38 https://de.wikipedia.org/wiki/Aldous_Huxley
39 https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_largest_libraries
40 https://www.city-walks.info/London/British-Museum.html
41 http://theunpreparedtraveller.com/highlights-of-the-british-library/
42 https://museumcrush.org/britains-best-places-to-see-chinese-and-east-asian-collections/
43 Rose Issa & Geoffrey Parnell: The Tower of London: The Official Illustrated History: The Official Illustrated Guide. Merrell Publishers 2003
44 https://www.deutschlandfunkkultur.de/koh-i-noor-im-tower-of-london-streit-um-einen-uralten.979.de.html?dram:article_id=381240
45 https://www.britannica.com/topic/Royal-Society
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67 Niall Ferguson: The Square and Tower: Networks, Hierarchies and the Struggle for Global Power (Türme und Plätze: Netzwerke, Hierarchien und der Kampf um die globale Macht). Penguin books 2017
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98 https://de.wikipedia.org/wiki/Windsor_Castle
99 https://www.handelsblatt.com/technik/forschung-innovation/schneller-schlau/schneller-schlau-was-ging-als-great-stink-in-die-geschichte-ein/10743574.html?ticket=ST-443068-k22asyL4eTYlwMqo1CT4-ap4
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102 https://en.wikipedia.org/wiki/Great_Smog_of_London
103 https://www.theguardian.com/environment/2016/feb/05/the-truth-about-londons-air-pollution
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